Kampfmittelvorerkundung
Um die Kampfmittelbelastungssituation in einem Untersuchungsgebiet beurteilen zu können, stellt die Durchführung einer Kampfmittelvorerkundung mit Luftbildauswertung den ersten Erkundungsschritt dar. Bei Bestätigung des Kampfmittelverdachts dient sie der Nachvollziehbarkeit von Art und Umfang der zu erwartenden Kampfmittelbelastung und ermöglicht so eine angepasste und wirtschaftliche Planung ggf. erforderlicher Kampfmittelräummaßnahmen.
Ihre Ansprechpartner
Andrea Pavić
Projektbereichsleitung Luftbildauswertung
Diplom-Geographin
+49 9321 - 264 93 -81
andrea.pavic@peterra.de
Jochen Krauß
Leitung Geschäftsbereich Altlasten und Kampfmittel
Beratender Ingenieur
+49 9321 - 264 93 -98
jochen.krauss@peterra.de
Die Objekterfassung auf Grundlage historischer Luftbilder ist wegen der Abschattungseffekte in Waldbereichen stark eingeschränkt. Selbst bei optimalen Sichtbedingungen und einem unbelaubten Laubwald ergeben sich durch die Schattenwürde immer noch erhebliche Beeinträchtigungen.
Deshalb und aufgrund der in Waldbereichen oftmals geringen anthropogenen Beeinflussung des Untergrundes (im Gegensatz zu Landwirtschafts- und Siedlungsflächen i.d.R. keine oder kaum Bodenbearbeitungsmaßnahmen) empfiehlt es sich die angewandte Methodik um die Auswertung digitaler Geländemodelle (DGM) zu ergänzen.
Diese DGM-Daten werden als Laserscandaten im Rahmen von Landesbefliegungen gewonnen und liegen in der Regel in allen Bundesländern flächendeckend vor. Für die Auswertung auf kampfmittelverdächtige Strukturen sollte hier auf das DGM-1 (Gitterweite 1 m) zurückgegriffen werden. Bis auf Sachsen liegen DGM-1-Daten inzwischen (Stand Nov. 2020) für alle Bundesländer flächendeckend vor.
Die Auswertung der DGM-Daten erfolgt analog zum Vorgehen bei der Auswertung von Luftbildern im GIS über die Vorgaben des Geodatenmodells.
Mindestanforderungen
Die Mindeststandards der fachspezifischen Anforderungen werden in den Baufachlichen Richtlinien Kampfmittelräumung des Bundes in der Technischen Spezifikation A-9.2.1 definiert.
Wir beraten Sie gerne bereits bei der Ausschreibung der entsprechenden Leistungen!
Ebenso werden hier technische Details der unterschiedlichen Bearbeitungsschritte festgelegt:
Recherche von Archivalien und Luftbildern
Digitalisierung analoger Luftbilder
Photogrammetrie
Erstellung von Orthofotos und Orthomosaiken
Auswertung von Luftbildern
Erstellung und Auswertung DGM
Anforderungen an den Bericht
Beachten Sie dabei, dass die technischen Anforderungen im Einzelfall auf Ihr Untersuchungsvorhaben anzupassen sind.
Büros, die die Eignungsvoraussetzungen der TSA-9.2.1 nicht erfüllen, sollten Sie besser ausschließen!
Legen Sie bereits bei Angebotsanfrage die Mindeststandards fest und lassen Sie sich deren Einhaltung nachweisen. Nur so erhalten Sie ein belastbares Erkundungsergebnis! Sparen Sie an der Qualität der Kampfmittelvorerkundung, so werden die potentiell notwendigen Folgephasen oft deutlich teurer.
Kategorisierung gemäß BFR KMR
Kategorie 1
Der Kampfmittelverdacht hat sich nicht bestätigt. Außer einer Dokumentation besteht kein weiterer Handlungsbedarf.
Kategorie 2
Auf der Fläche werden Kampfmittelbelastungen vermutet oder wurden festgestellt. Für die Gefährdungsabschätzung sind weitere Daten erforderlich. Es besteht weiterer Erkundungsbedarf.
Kategorie 3
Die festgestellte Kampfmittelbelastung stellt zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gefährdung dar. Sie ist zu dokumentieren. Bei Nutzungsänderungen und Infrastrukturmaßnahmen ist eine Neubewertung durchzuführen. Daraus kann sich ein neuer Handlungsbedarf ergeben.
Kategorie 4
Die festgestellte Kampfmittelbelastung stellt eine Gefährdung dar, die eine Beseitigung erfordert.
Kategorie 5
Die Kampfmittelbelastung wurde vollständig geräumt.